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Den richtigen Immobilienmakler finden

Der Immoexperte
Der Immoexperte
© Prostock-studio – elements.envato.com

Die Suche nach einem Makler ist auf den ersten Blick relativ einfach, denn von einem Mangel kann keine Rede sein. Den richtigen Immobilienmakler in der großen Masse zu finden, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Wenn Sie nicht auf ein schwarzes Schaf hereinfallen und stattdessen wirklich gut beraten werden möchten, sollten Sie auf ein paar Dinge achten.

Expertise und Fachwissen

Das Problem bei der Suche nach einem Immobilienmakler ist zunächst einmal die Tatsache, dass der Begriff selbst kaum etwas über das Fachwissen einer Person aussagt. Makler ist keine geschützte Berufsbezeichnung, was bedeutet, dass es auch keine Voraussetzungen gibt, um sich als solchen zu bezeichnen. Dass sich jemand Immobilienmakler nennt, bedeutet also nicht direkt, dass er oder sie auch das notwendige Fachwissen rund um den Immobilienmarkt hat.

Vor diesem Hintergrund ist es daher keine schlechte Idee, sich bei einem Makler konkret nach dessen Ausbildung zu erkundigen. Auch Weiterbildungen und Spezialisierungen dürften für Kunden interessant sein. Gerade auf dem komplexen Immobilienmarkt können Spezialisierungen am Ende den Unterschied ausmachen. Ein Makler, der sich konkret in einem Feld auskennt, ist in diesem immer einem Alleskönner überlegen. Dabei spielt auch die Kenntnis des jeweiligen Marktes eine wichtige Rolle. Gerade für Privatpersonen sind Immobiliengeschäfte meist eine lokale Angelegenheit, weshalb der Immobilienmakler gut mit der örtlichen Situation im Hinblick auf Angebot, Nachfrage und zukünftige Entwicklungen vertraut sein sollte.

Individuelle Beratung ohne Zeitdruck

Die Beratung des Kunden gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Immobilienmaklers, und hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Ein guter Makler nimmt sich zunächst einmal ausreichend Zeit, um seine Kunden zu beraten. Er setzt sie zeitlich nicht unter Druck oder erzeugt in irgendeiner Form Hektik. Sollte es notwendig sein, empfiehlt er zudem die Hilfe von weiteren Spezialisten wie beispielsweise Gutachtern, Architekten oder Anwälten. Lehnt ein Makler dies pauschal ab oder verspricht ohne genaue Analyse einen schnellen Verkauf, dann sind dies oft Warnsignale. Auch sollte das Beratungsgespräch unbedingt persönlich und nicht nur am Telefon geführt werden.

Darüber hinaus versuchen gute Immobilienmakler, individuell auf ihre Kunden einzugehen. Sie erkundigen sich nach ihren Vorstellungen sowie den persönlichen Verhältnissen und beziehen diese in die Bewertung mit ein. Jeder Kunde bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit, und ein guter Makler wird diese berücksichtigen. Anschließend erarbeitet er einen konkreten Plan und legt ihn dem Kunden auch vor. In dem Plan wird genau skizziert, wie der Makler vorgehen will, welche Absichten hinter seinen geplanten Aktivitäten stecken und welcher Aufwand dafür notwendig ist. Auf diese Weise erhält der Kunde im Vorfeld ein genaues Bild und kann abschätzen, was auf ihn zukommt.

Die Kostenfrage

Immobiliengeschäfte bewegen sich häufig im höheren Preissegment, weshalb die Kostenfrage nicht zu unterschätzen ist. Auch in diesem Bereich zeigt sich oft, ob man es mit einem seriösen Makler zu tun hat. Fordert ein Immobilienmakler schon im Vorfeld Geld oder bleibt bei Aussagen zu den Kosten eher vage, dann sollten sich Kunden lieber nach einer Alternative umsehen. Ein guter Makler vereinbart im Vorfeld mit seinen Kunden eine Provision auf Basis des Kaufpreises, die erst nach dem Abschluss des Geschäfts fällig wird. Zudem werden die genauen Modalitäten genau in einem Vertrag festgehalten. Das Geld fließt erst, wenn die Immobilie tatsächlich verkauft wurde.

Wichtig ist dabei, dass der Makler keine Mondpreise nennt, sondern den Markt realistisch einschätzt. Hier kann es sich für Kunden durchaus lohnen, im Vorfeld mit mehreren Maklern zu sprechen oder sich anhand von ähnlichen Immobilienangeboten in der Umgebung ein ungefähres Bild von der Lage zu machen. Auch wenn der Kunde dadurch nicht zu einem Fachmann wird, bekommt er doch ein gewisses Gefühl dafür, in welchen finanziellen Sphären er sich bewegt, sodass Mondpreise schneller erkannt werden können.

Nicht zu unterschätzen ist dabei auch das Thema Versicherung. Ein guter Makler schützt sich und seine Kunden durch eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Fehler können immer passieren und mitunter reicht schon ein Zahlendreher für einen größeren finanziellen Schaden. Eine Versicherung bietet für diesen Fall für alle Beteiligten ein Sicherheitsnetz.

Mehr als nur Objektpräsentator

Professionelle Immobilienmakler machen sich nach der Vertragsunterschrift nicht nur auf die Suche nach Käufern beziehungsweise Verkäufern, sie sind auch bei jedem Besichtigungstermin vor Ort. Auf diese Weise können sie Fragen beantworten und potenzielle Probleme schon frühzeitig ansprechen und klären.

Aber auch nach einem abgeschlossenen Geschäft ist ein guter Makler für seine Kunden immer noch ein Ansprechpartner. Sollten sich im späteren Verlauf noch Probleme ergeben, kann er mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Kundenbindung ist in der heutigen Zeit ein zunehmend wichtiger Faktor, weshalb sich seriöse Immobilienmakler nach getaner Arbeit nicht einfach mit ihrer Provision verabschieden. Sie stellen sicher, dass alle Beteiligten zufrieden sind.

Für Kunden ist es im Vorfeld jedoch nicht ganz einfach zu bewerten, ob ein Makler auch in diesem Bereich überzeugt. Eine gute Möglichkeit, um die Kundenzufriedenheit einzuschätzen, sind Referenzen und ein Überblick über bisher vermittelte Objekte. Ein guter Makler hat kein Problem damit, potenziellen Kunden seine bisherigen Arbeiten zu zeigen.